Slovensky Kopov Slowakische Schwarzwildbracke

Die Slowakische Schwarzwildbracke ("Slovensky Kopov") gehört zu den ältesten Hunderassen Zentraleuropas – und wohl auch zu den unbekanntesten. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Verhalten, Charakter, Beschäftigungs- und Bewegungsbedürfnis, Erziehung und Pflege der Hunderasse Slovensky Kopov.

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Dem Slovensky Kopov ist eine besonders gute Orientierung angeboren.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Typische Merkmale

Größe: Rüde: 45-50 cm; Hündin: 40-45 cm
Gewicht: 15-20 Kilo
Felllänge: kurz, glatt, glänzend
Fellfarben: Schwarz mit Mahagoni
Ursprungsland: Slowakei
Klassifikation: FCI Gruppe 6: Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen. Sektion 1.2: Mittelgrosse Laufhunde

Eigenschaften

Familientauglichkeit
Aktivitätslevel
Erziehbarkeit
Pflegeaufwand
Arbeitsbedürfnis
Menschenbezogenheit

Der Slovensky Kopov gehört zu den ältesten Hunderassen Zentraleuropas – und wohl auch zu den unbekanntesten: Da es sich um einen Jagdhund handelt, der nur in professioneller Hand gedeiht, wurde er bei den Massen niemals populär. Als Urahnen dieser Hunde gelten die Bracken, die im 4. Jahrhundert mit den Kelten nach Ungarn kamen und sich mit einheimischen Skythen, später auch mit österreichischen Bracken sowie polnischen und ungarischen Windhunden vermischten. Das Aussehen der ersten Kopovs war noch sehr uneinheitlich, mehr Wert legten Züchter auf Gebrauchseigenschaften wie Ausdauer, Schnelligkeit und Wildschärfe. Erst 1940 erstellte man den ersten Standard, 1963 erfolgte die offizielle Anerkennung der Rasse durch die FCI.

Allgemeines Erscheinungsbild

Die Slowakische Schwarzwildbracke ("Slovensky Kopov") hat einen leichten Körperbau von einer länglichen Rechteckform und wird von Menschen, die diese Rasse nicht kennen, auch gerne mit einem Dobermann-Mischling verwechselt. Verantwortlich ist dafür neben dem schlanken Körper auch das Fell: Es ist immer einfarbig, schwarz mit lohfarbenen Abzeichen, genauso wie beim Dobermann. Verwandt sind die beiden Rassen aber trotzdem nicht.

Verhalten und Charakter

Wie die meisten Jagdhunde hat auch dieser ein ruhiges und festes Wesen, ist kinderlieb und gehorsam. Außerdem weiß er Situationen einzuschätzen und Entscheidungen selbstständig zu treffen. Der Slovensky Kopov ist ein sehr intelligenter Hund, der Menschen schnell durchschaut und dadurch für unerfahrene Hundehalter kaum zu beherrschen ist. Dieser Hund gehört definitiv nicht in Anfängerhände: Schon als "Teenager" wird er seinen Besitzer mit Frechheit und Sturrköpfigkeit herausfordern und testen, wie weit er gehen kann. Um diesen Eigensinn zu beherrschen, braucht es eine ruhige und erfahrene Hand, die ihn leiten kann.

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Beschäftigungs- und Bewegungsbedürfnis

Der Slovenský Kopov braucht unbedingt den jagdlichen Einsatz, um artgerecht und seinen Bedürfnissen entsprechend ausgelastet zu sein. Er kann ein großartiger Helfer bei der Jagd auf Schwarzwild sein. Beim Aufscheuchen, Zutreiben und bei der Nachsuche sind die hübschen Vierbeiner sehr erfolgreich. Besonders geeignet sind sie für den Einsatz in Dickungen, Maisschlägen, niederen Schneelagen und bergigem Gelände. Außerdem gehört der Kopov zu den besten Laufhunden seiner Klasse; mit einer unglaublichen Ausdauer und Selbstständigkeit arbeitet er stundenlang und selbstständig. Was für den Jäger eine große Freude ist, ist für den durchschnittlichen Hundehalter eine Katastrophe: Der Kopov wird seinem Jagdtrieb nachgehen, notfalls auch ohne den Besitzer.

Erziehung

Generell ist viel Einfühlungsvermögen nötig, um bei diesen Hunden ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen. Erst wenn dies gegeben ist, kann und wird ein Kopov seine positiven Eigenschaften voll entfalten. Von diesem Hund als Oberhaupt akzeptiert zu werden ist schon eine echte Herausforderung. Aber es ist nicht die einzige: Verhält sich eine Schwarzwildbracke stur, darf sie nie hart angefasst werden, denn dies kann zur totalen Arbeitsverweigerung führen. Man muss den Slovensky Kopov also zu nehmen wissen.

Pflege

Das kurze, unempfindliche Haarkleid benötigt keine besondere Pflege. Der Hund ist in diesem Punkt sehr anspruchslos. Wie bei allen Jagdhunden, die hauptsächlich auf weichem Waldboden und selten auf Asphalt o.ä. unterwegs sind, müssen die Krallen regelmäßig geschnitten werden.

Krankheitsanfälligkeit / Häufige Krankheiten

Rassespezifische Krankheiten sind bislang unbekannt.

Hätten Sie's gewusst

Dem Slovensky Kopov ist eine besonders gute Orientierung angeboren: Selbst nachdem dieser Hund stundenlang ein Wild verfolgt hat, findet er problemlos zum Ausgangspunkt der Jagd zurück. Sollten Sie also jemals mit einem Kopov spazieren gehen und ihn verlieren: warten Sie einfach an dem Punkt, an dem Sie den Hund das letzte Mal gesehen haben.

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