Französische Bulldogge

Wie alle Doggen stammt wohl auch die Französische Bulldogge von den Molossern Epiriens und des römischen Kaiserreiches ab. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Verhalten, Charakter, Beschäftigungs- und Bewegungsbedürfnis, Erziehung und Pflege der Hunderasse Französische Bulldogge.

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Französische Bulldoggen sind sehr anhänglich und verspielt.© stock.adobe.com/Rita Kochmarjova

Inhaltsübersicht

Typische Merkmale

Größe: bis 35 cm
Gewicht: bis 14 Kilo
Felllänge: kurz
Fellfarben: Schwarz, Rot/Hellbraun, Weiß, Rehbraun 
Ursprungsland: Frankreich
Klassifikation: FCI Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde. Sektion 11: Kleine Doggenartige Hunde

Eigenschaften

Familientauglichkeit
Aktivitätslevel
Erziehbarkeit
Pflegeaufwand
Arbeitsbedürfnis
Menschenbezogenheit

Aussehen der Französischen Bulldogge

Die Französische Bulldogge ist ein typischer, kleinformatiger Molosser. Der Hund ist kurz, kräftig und gedrungen, hat ein kurzes Fell und ein stupsnasiges Gesicht.

Typisch sind auch die angeborene kurze Rute und die "Fledermausohren". Auch wenn sie aussehen wie kupiert: Die Französische Bulldogge wird damit geboren. Das kurze Fell ist entweder gestromt, gefleckt oder falbfarben.

Da diese Rasse so anfällig für Erbkrankheiten ist, wird sie von den meisten berechtigterweise als Qualzucht betrachtet.

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Französische Bulldoggen gibt es in vielen Farben.© stock.adobe.com/Tihomir

Verhalten und Charakter der Französischen Bulldogge

Die Französische Bulldogge ist ein sehr anhänglicher, intelligenter und verspielter Hund. Sie ist ihrem Besitzer einerseits selbstlos ergeben, andererseits zeigt sie sich niemals unterwürfig.

Dieser Hund ist gefühlvoll, charmant und meistens "sehr gut drauf". Die Französische Bulldogge nimmt selten etwas krumm. Sie hat ein freundliches und robustes Wesen und möchte ihren Besitzern ganz nahe sein. Viele Halter dieser Rasse behaupten, die Tiere hätten einen gewissen Sinn für Humor.

Weil sie so umgänglich und relativ klein ist, kann die Französische Bulldogge ohne Probleme auch in einer Wohnung gehalten werden. Aber nur, wenn sie genug Auslauf bekommt. Sie sollte außerdem nicht viele Treppen steigen müssen.

Beschäftigung und Bewegung

Mit der Französischen Bulldogge geht fast alles: Sie wird begeistert stundenlang herumtoben und mit dem gleichen Genuss faulenzen. Insgesamt ist das Bewegungsbedürfnis dieses Hundes nicht übermäßig groß, dennoch darf man ihm den täglichen – mindestens einstündigen – Spaziergang natürlich nicht vorenthalten.

Damit ist es aber auch noch lange nicht getan: Die Französische Bulldogge erwartet, dass ihr Besitzer ihr viel Aufmerksamkeit zukommen lässt.

Für sehr sportliche Aktivitäten wie Joggen oder neben dem Fahrrad laufen ist diese Rasse nicht geeignet. Der gedrungene Körperbau und die kurze Nase behindern sie dabei. Für diejenigen, die viel Sport gemeinsam mit ihrem Hund machen wollen, ist eine Französische Bulldogge also nicht das Richtige.

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Französische Bulldoggen brauchen viel Aufmerksamkeit.© stock.adobe.com/beavera

Gesundheitliche Probleme

Sie sollten wissen, dass die Französischen Bulldogge unter vielen Erbkrankheiten leidet. Wie der Mops wird sie nach dem Kindchen-Schema gezüchtet: Ziel ist ein runder Kopf, eine kurze Nase, große Ohren und große, runde Augen.

Das finden zwar viele niedlich, doch diese Optik hat einen hohen Preis: Französische Bulldoggen haben oft einen krankhaft verformten Schädel. Die Kurzköpfigkeit (auch Brachyzephales Syndrom) führt zu schwerwiegenden Atemproblemen. Erkennbar machen sich diese durch Röcheln, Schnarchen und Grunzen.

Bei starken Atemproblemen drohen Sauerstoffmangel, Erstickungsanfälle und Kreislaufzusammenbrüche.

Rassen mit kurzen Nasen können sich auch schlechter abkühlen und legen sich deshalb oft mit dem Bauch auf den kalten Boden. Doch nicht nur die Kurzköpfigkeit macht der Französischen Bulldogge zu schaffen. Die Rasse leidet außerdem gehäuft unter

  • Ohrenentzündungen
  • Bindehautentzündungen
  • Hautfalten-Dermatitis
  • Keilwirbelbildung
  • Epilepsie
  • Bandscheibenvorfälle
  • Magenempfindlichkeit, Durchfall, Blähungen
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Diese Rasse leidet an vielen Krankheiten.© stock.adobe.com/Africa Studio

Erziehung der Französischen Bulldogge

Die Französische Bulldogge ist nicht der Typ, der anderen seinen Willen aufzwingt. Zugleich ist sie sehr gelehrig. Sie ist ein Hund, der sich auf seinen Menschen einstellen kann und auch dessen Schwächen und Fehler toleriert, ohne sie auszunutzen. Ein Hund, der sich auch für Anfänger eignet.

Pflege und Ernährung

Die Französische Bulldogge ist ein sehr pflegeleichter Hund. Ab und zu sollte das Fell mit einer Spezialbürste gekämmt werden. Regelmäßige Reinigung brauchen hingegen die empfindlichen Ohren.

Für das richtige Futter sollten Alter, Gesundheitszustand und Aktivitätslevel der Französischen Bulldogge berücksichtigt werden. Die Tiere neigen zu Übergewicht, weil sie sich von Haus aus vergleichsweise wenig bewegen und sehr gerne fressen.

Die Tiere neigen außerdem zu Magenempfindlichkeiten und Blähungen, weshalb Sie Ihre Französische Bulldogge am besten mit demselben Futter füttern, dass sie auch schon vom Züchter kennt.

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Französische Bulldoggen haben oft Verdauungsprobleme.© stock.adobe.com/Africa Studio

Anschaffung der Französischen Bulldogge

Leider ist die Französische Bulldogge ein regelrechter Modehund geworden. Über die gesundheitlichen Probleme, die diese Tiere oft vererbt bekommen, machen sich zu viele Menschen keine Gedanken.

Wichtig ist, dass Sie Ihren Welpen nur beim seriösen Züchter kaufen. Der sollte bei einem Zuchtverein Mitglied sein und darauf achten, dass die Nasen der Tiere nicht zu kurz sind. Für einen Welpen dieser Rasse, der gut gepflegt und sozialisiert ist, müssen Sie mit 900 bis 1.800 Euro rechnen.

Kaufen Sie Ihre Französische Bulldogge niemals über das Internet! Zwar ist seit Oktober 2020 der Verkauf von Qualzuchtrassen auf vielen Portalen verboten, doch die Gefahr, einen Welpen von einem Vermehrer zu kaufen, ist über das Internet nach wie vor sehr groß.

Französische Bulldoggen können ein Alter von etwa 12 Jahren erreichen. Da die Tiere sehr anfällig für Krankheiten sind, sollten Sie sich vor der Anschaffung gut überlegen, ob Sie die hohen Tierarztkosten, die wahrscheinlich auf Sie zukommen werden, stemmen können.

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Kaufen Sie Welpen nur beim seriösen Züchter.© stock.adobe.com/Alice

Herkunft und Geschichte

Wie alle Doggen stammt wohl auch die Französische Bulldogge von den Molossern Epiriens und des römischen Kaiserreiches ab. Zu ihren Vorfahren sollen aber auch die Bulldogen Großbritanniens, verschiedene Doggen Frankreichs und auch Terrier gehören.

Sie wurden im 19. Jahrhundert in Paris gekreuzt. Zunächst wurde die französische Bulldogge als Arbeitshund bzw. Rattenfänger in den Pariser Zentralmarkthallen, aber auch als Begleiter von Metzgern und Kutschern eingesetzt. Dort entdeckte sie die "bessere Gesellschaft", und der Hund wurde zu einem beliebten Accessoire der Adeligen.

Der erste Rasseverein wurde 1880 in Paris gegründet, der erste Standard wurde 1898 erstellt, im gleichen Jahr erfolgte auch die offizielle Anerkennung der Rasse.

Französische Bulldogge: Hätten Sie's gewusst?

Die Französische Bulldogge hat eine Vergangenheit als Kampfhund: Sie wurde einst zum Kampf gegen Bullen, aber auch gegen Artgenossen eingesetzt. Das Zuchtziel "Mut und Aggressivität" wird allerdings schon seit langer Zeit nicht mehr angestrebt.

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