Border Collie

Der Border Collie gilt als der Einstein unter den Hunden. Er ist sehr intelligent und ein ausgezeichneter Hütehund. Erfahren Sie hier alles über die Hunderasse Border Collie.

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Border Collie im Rasseportrait© shutterstock.com/Aneta Jungerova

Border Collies zählen unter Hundeliebhabern zu äußerst beliebten Rassehunden. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen rund um den Border Collie.

Typische Merkmale

Größe: Rüde 48-54 cm, Hündin 46-53cm
Gewicht: Rüde 14-20 kg, Hündin 12-19 kg
Felllänge: kurzhaarig, mäßig lang oder stockhaarig
Fellfarben: große Vielfalt, Weiß sollte nie vorherrschen
Ursprungsland: Großbritannien

Eigenschaften
Familientauglichkeit
Aktivitätslevel
Erziehbarkeit
Pflegeaufwand
Arbeitsbedürfnis
Menschenbezogenheit

Herkunft des Border Collie

Der Border Collie stammt aus dem Grenzgebiet zwischen England und Schottland, genannt „The Border“. Diese Region eignete sich perfekt für die Beweidung durch Schafe. Für die dort lebenden Schäfer war es jedoch nicht einfach, den Überblick über die oft großen Herden zu behalten, und so suchten sie nach einem Helfer. Da es so einen Helfer nicht gab, züchteten die Menschen ihn, indem sie nur die besten Hunde miteinander kreuzten – und heraus kam der Border Collie.

Erste schriftliche Erwähnungen über die Hunde, die allein mit der Kraft ihres Blickes eine ganze Herde Schafe in Schach halten können, stammen aus dem 16. Jahrhundert. Als Urvater des Border Collies, wie wir ihn heute kennen, gilt Old Hemp. Der Rüde wurde 1893 in Northumberland geboren und seine Hütequalitäten waren so außerordentlich, dass sein Besitzer Adam Telf ihn zur Zucht einsetzte.

Aussehen des Border Collie

Border Collies haben einen harmonischen, aber sehr muskulösen Körperbau. Rüden sind etwa 53 cm groß sein, Hündinnen etwas kleiner und somit auch leichter. Auf dem breiten Kopf des Border Collies sitzen mittelgroße aufrecht stehende Ohren, die leicht nach vorne gekippt sind. Dies gibt dem Border Collie seinen typisch aufgeweckten Gesichtsausdruck.

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Border Collies sind zum Schafehüten gezüchtet.© ©stock.adobe.com/mobilise248

Fell und Farben des Border Collie

Laut Rassestandard sind bei Border Collies zwei Fellvarietäten anerkannt, eine mäßig lange und eine stockhaarige. Anders als viele denken, gibt es den Border Collie nicht nur in schwarz-weiß, sondern es sind viele Farben zulässig. Weiß soll aber nicht vorherrschen.

Charakter und Erziehung des Border Collie

Border Collies gelten als die intelligentesten Hunde überhaupt. Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie konnten in einer Studie an Border Collies zeigen, dass die Hunde genau wie Kleinkinder in der Lage sind, die Bezeichnung von Gegenständen im Ausschlussverfahren (dem sogenannten „fast mapping“) zu erschließen.

Für Hundeanfänger ist der Border Collie nicht zu empfehlen, denn seine Erziehung erfordert Fingerspitzengefühl und Timing. Denn aufgrund seiner Intelligenz lernt der Border Collie sehr schnell, fast schon zu schnell. Deshalb müssen Hundehalter aufpassen, um den richtigen Moment für ein Lob zu erwischen: Hat der Border Collie erst mal eine Verhaltensweise verinnerlicht, ist es schwer, ihm diese wieder abzutrainieren.

Viele Border Collies sind zudem wahnsinnig sensibel und kommen mit dem hektischen Großstadtleben nicht so gut zurecht, sie zeigen dann Verhaltensauffälligkeiten wie eine erhöhte Geräuschempfindlichkeit oder vermehrtes Bellen. Deshalb müssen schon die Welpen an möglichst viele Umweltreize gewöhnt werden.

Haltung und Pflege: Was ist wichtig?

Unterforderung ist Gift für den Border Collie, er ist kein Hund, der brav acht Stunden bei Herrchen oder Frauchen im Büro unter dem Schreibtisch liegt und mit Spaziergängen allein ausgelastet ist. Bekommt er keine Aufgabe, sucht er sich eine, zum Beispiel Joggern, Autos oder Kindern hinterherjagen, um sie wie eine Schafherde zusammenzutreiben.

Border Collies sind nicht nur geistig fit, sondern auch echte Sportskanonen. Als Hundesport sind z.B. Agility und Discdogging geeignet. Noch besser passen Treibball, Fährten- oder Rettungshundearbeit und Trials (spezielle Hütehunde-Wettbewerbe), zu Border Collies, da hier auch die geistigen Fähigkeiten gefördert werden.

Wer jetzt glaubt, der Border Collie bräuchte ein Rund-um- die-Uhr-Animationsprogramm liegt falsch. Ganz im Gegenteil, es ist unheimlich wichtig, dass diese Rasse auch mal zur Ruhe kommt.

Apportierspiele sind nur bedingt zur Auslastung geeignet, denn das stupide Bällchen-Holen, kann für den Border Collie schnell zu einer Art Sucht werden, weil er so sehr aufs Arbeiten ausgelegt ist, dass er unermüdlich weitermacht, auch wenn er längst schon erschöpft ist.

Typische Krankheiten bei Border Collies

Border Collies sind in der Regel eine gesunde Rasse, die allerdings das Risiko verschiedener Erbkrankheiten in sich trägt. Am meisten betroffen sind die Augen der Hütehunde. Hier können verschiedene Krankheiten auftreten:

Border Collie
Auch Border Collies brauchen Ruhezeiten.© chronos7-stock.adobe.com
  • Collie-Augen-Anomalie (CEA): Veränderung der Aderhaut im Auge, die im schlimmsten Fall zu Netzhautablösung und Erblindungführen kann.
  • primäre Linsenluxation (PLL)
  • progressive Retinaatrophie (PRA)

Schon im Welpenalter sollten die Hunde auf diese Augenerkrankungen getestet werden. Auch ein Hörtest ist sinnvoll. 

Besonders Hunde mit der Fellfarbe Merle oder der genetischen Veranlagung dafür sind betroffen. Häufiger vererbt werden auch Hüft- und Ellbogengelenksdysplasie, Epilepsie und verschiedene Störungen des Immunsystem sowie neuronale Erkrankungen. DNA-Tests sollen verhindern, dass diese Krankheiten gehäuft auftreten.

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