Belohnung und Anerkennung

Hunde-Erziehung mit Erfolg

Die Erziehung des Hundes ist ein langer Prozess. Damit sie gut funktioniert und auch im Gedächtnis des Vierbeiners bleibt, führt die Übung mit Belohnung schnell zum Erfolg. Je nach Situation ist mit unterschiedlicher positiver Verstärkung zu trainieren. Denn wer gerne jagt, braucht schon eine größere Anerkennung als ein einfaches Leckerli. 

Hund erziehen mit Belohnung und Anerkennung
Durch Belohnung merkt der Hund, wenn er etwas wirklich gut gemacht hat. © shutterstock.com / adtapon duangnim

Auch Vierbeiner arbeiten nicht gern umsonst. Es macht also Sinn, seinen Hund zu belohnen, wenn er etwas gut gemacht hat. So wird er bald motiviert sein und gern mitdenken. Richtig eingesetzt, können Sie das von Ihnen erwünschte Verhalten somit verstärken, während das unerwünschte an Reiz verliert. Es muss nicht immer ein Leckerli sein, es gibt viele andere Dinge, die ein Hund als Anreiz empfindet.

Außerdem nützt sich auch die beste Belohnung ab, wenn sie zu häufig oder in der falschen Situation eingesetzt wird. "Um die jeweils passende Belohnung einzusetzen, müssen Sie den Hund beobachten, welche Bedürfnisse er in einer Trainingssituation hat. Diese können sich zwar verändern, drehen sich aber stets um die Grundbedürfnisse Nahrung, Fortpflanzung, Sozialkontakte oder Sicherheit", erklärt die Schweizer Hundetrainerin Daniela Gassmann. "Ganz nebenbei verstärken Sie die Beziehung, weil Sie ihm die Möglichkeit geben, seine Bedürfnisse auszuleben."

Hunde-Erziehung: "Unarten" gezielt als Verstärker einsetzen

Lässt er sich z. B. zurückrufen, wenn er hinter Wild herspurten wollte, ist ein Leckerli eine magere Anerkennung. Ein Wurfspiel dagegen ein echter Ersatz, weil Sie seinem Bedürfnis zu rennen und hetzen nachkommen. Manche "Unarten" können Sie sogar gezielt als Verstärker einsetzen. Ärgern Sie sich z.B., dass er überall schnüffelt, benutzen Sie doch das Schnüffeln als Belohnung. "Mit der Zeit können Sie das Schnüffeln unter Signal stellen und ihn mit gutem Training leichter daraus abrufen. Er weiß ja, dass es auch eine Belohnung sein könnte", rät die Expertin. "Unterbrechen Sie sein Tun mit einem freudigen ‚Schau!‘.

Sieht er Sie an, bestätigen Sie ihn mit Clicker oder einem lobendem Wort und lassen ihn weiter schnüffeln." Verstärker wie Leckerli oder Futtertube funktionieren ohne vorherige "Erklärung", andere wie Suchspiele oder Umweltbelohnungen müssen Sie aufbauen, um sie gezielt einzusetzen. "Theoretisch könnten Sie ihn auch mit sich zerren oder die Rappeldose nach ihm werfen. Doch so zerstören Sie nur das Vertrauen des Hundes in Sie", warnt sie. "Außerdem führen derlei bestrafende Maßnahmen oft nicht zum gewünschten Erfolg und haben schlimme Nebenwirkungen, weil der Hund die Strafmaßnahme auf den Auslösereiz bezieht. Das kann Angst- und Aggressionsverhalten auslösen!"

Hunde-Erziehung: Bessere Methoden als Bestrafung 

Wie bei der positiven Verstärkung muss eine Strafe nämlich spätestens zwei Sekunden nach dem unerwünschten Verhalten erfolgen, damit der Hund beides verknüpfen kann. Außerdem muss eine Strafe angekündigt werden und wirklich jedes Mal erfolgen, wenn er das Fehlverhalten zeigt – auch wenn Sie nicht dabei sind. Die Schweizerin weiß, wovon sie spricht. Sie hat früher selbst solche Dinge ausprobiert, sich aber schnell davon verabschiedet. "Weil es viel bessere Methoden gibt", sagt sie. "Wer mit Bestrafung arbeitet, dessen Hund wird mit dem Gefühl durchs Leben gehen, wann der nächste Schreck erfolgt. Wer jedoch mit positiver Verstärkung arbeitet, wird einen selbstsicheren und fröhlichen Hund an der Seite haben – und wer will das nicht?"

Text: Saskia Brixner

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