Verhalten

Der Hund in der Pubertät

Halbstark und ganz schön frech – Hunde in der Pubertät. In dieser Phase stellt er auf stur, vergisst Kommandos und reizt seine Grenzen aus. Jetzt müssen Sie konsequent bleiben!  

Der Hund in der Pubertät reizt Grenzen aus
Während der Pubertät herrscht Chaos im Hunde-Kopf© shutterstock.com / Jaromir Chalabala

Die Geschlechtsreife setzt beim Hund, je nach Rasse, bereits mit sechs Monaten oder erst mit einem Jahr ein. Bei der Hündin ist sie durch die erste Läufigkeit gekennzeichnet, beim Rüden stellen sich die Übergänge oft fließend dar: Er hebt das Bein beim Pinkeln, interessiert sich zunehmend für Hündinnen und sieht in anderen Rüden immer öfter Rivalen. Für den Halter stellt diese Lebensphase des Hundes einige Herausforderungen. Lesen Sie hier, was Sie beachten müssen, wenn Ihr Hund in der Pubertät ist.

Während der Pubertät herrscht im Gehirn das Chaos

So folgsam und gelehrig ein Hund in der Welpenzeit auch war, in der Zeit rund um das Eintreten der Geschlechtsreife, also der Pubertät, stellen die meisten Vierbeiner die Geduld ihrer Halter auf die Probe. Denn das Hundehirn ähnelt in dieser Phase einer Baustelle: Neue Nervenzellen werden gebildet und verschaltet. Bestehende Hirnstrukturen werden überprüft. Unnütze Zellen werden radikal eliminiert und ungebrauchte Nervenverbindungen gekappt. Dabei weiß manchmal die rechte Hirnhälfte nicht, was die Linke tut. Und das spiegelt das Hundeverhalten deutlich wieder. 

Geduld und Konsequenz ist in der Pubertät wichtig

Auch wichtige Fähigkeiten und Kommandos, die zuvor schon wunderbar geklappt haben, werden vom Hund in dieser Phase zumindest zeitweise vergessen. Doch keine Sorge – mit etwas Geduld und Konsequenz des Halters besinnt sich in aller Regel auch der wildeste Halbstarke auf das, was er in der Welpenstunde gelernt hat, und aus dem unausstehlichsten vierbeinigen Flegel kann wieder ein braver Hund werden.

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Auf Verhaltensauffälligkeiten besonders achten

Allerdings können sich in der Pubertät des Hundes auch unschöne Marotten und Verhaltensstörungen entwickeln: Angstprobleme, aggressive Tendenzen oder Zwangsstörungen beginnen oft in der Pubertät. Je eher ein Experte dieser Entwicklung entgegenwirkt, desto größer ist die Chance, dass die Hundeseele wieder gesund wird. Nehmen Sie auffälliges Hundeverhalten in der Pubertät des Hundes daher unbedingt ernst. 

Junghunde erproben ihre Grenzen

Auch gesundheitlich stellt die Pubertät eine schwierige Phase für den Hund dar. Beim Umhertollen kennt ein junger Hund weder Vorsicht noch Vernunft und vor allem nicht seine körperlichen Grenzen. Auf die müssen Sie achten. Lassen Sie sich von dem Energiebündel nicht täuschen. In dieser Phase sind Hunde alles andere als unverwüstlich! Das Skelett ist noch nicht ausgereift und kann bei Verletzungen oder ständiger Überlastung Schaden nehmen. Achten Sie auf wichtige Ruhephasen für den Hund. 

In der Pubertät anfälliger für Krankheiten

Auch das Immunsystem des Junghundes ist noch nicht voll leistungsfähig. Hunde in der Pubertät werden daher nach einer Infektion häufiger und schwerer krank als gesunde Ausgewachsene.

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