Tipps fürs tägliche Training

Wir lesen und hören es immer wieder. Je häufiger wir unseren Hund fordern, desto fester sitzen die Übungen. Doch immer wieder mal gibt’s Tage, da will einfach nichts klappen. Gut zu wissen, was wir dann tun können.

7 Tipps fürs tägliche Training mit dem Hund.
7 Tipps fürs tägliche Training.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Von Ursula Birr

1 Ende, wenn’s am schönsten ist

Alles läuft wie am Schnürchen, der Hund ist begeistert bei der Sache und Sie jubeln innerlich? Dann setzen Sie sich ein Zeitziel. Länger als 15 Minuten am Stück sollten Sie Ihren vierbeinigen Partner nicht fordern, auch dann nicht, wenn er keinerlei Ermüdung zeigt. Sie riskieren sonst plötzlichen Leistungsabfall oder ein ungesundes Aufheizen. Schließen Sie Ihre "Schulstunde" mit einer Spieleinheit oder einer Kuschelrunde ab.

2 Falscher Ehrgeiz schadet

Lernen und verinnerlichen von Neuem braucht seine Zeit. Wenn Ihr Hund etwas verstanden hat und prompt aufs Kommando folgt, gehen Sie nicht gleich einen Schritt weiter. Lassen Sie ihm und sich die Freude am neu Gelernten. Ein paar Routineübungen, die er schon beherrscht, sind besser. Wiederholen Sie dann Ihr Lehrstück mit ihm und freuen Sie sich, wenn er sich noch dran erinnert.

3 Zurück auf Start ist oft gut

Ihr Hund ist unkonzentriert, unruhig, lässt sich von allem um ihn herum ablenken? Und Sie merken, er hört gar nicht richtig zu, wenn Sie ihm etwas Kompliziertes oder Neues abverlangen? Dann ist es am besten, eine kleine Pause einzulegen (vielleicht muss er sich ja nur lösen), bevor Sie wieder anfangen – diesmal aber mit Übungen, die ihm Erfolgserlebnisse bescheren.

4 Nicht immer ein Leckerli

Mit einem hungrigen Hund zum Training zu gehen, ist genauso ungünstig wie mit einem, der sich den Magen vollgeschlagen hat. Mindestens zwei Stunden sollte eine größere Mahlzeit gesackt sein. Höchstens sechs Stunden sollte er vorher gefastet haben, damit er nicht ausschließlich an die Leckerchen denkt, die Sie mitführen. Die sollten Sie ihm nicht unaufhörlich nach jeder absolvierten Übung zustecken. Wechseln Sie ab: Mal gibt es ein verbales Lob, mal ein kurzes Streicheln, mal ein Spielzeug, das er verfolgen, fangen und apportieren darf, und dazwischen auch immer was Leckeres. Sie vermeiden so, dass der Hund irgendwann seine Belohnung (nicht seine Bestätigung) einfordert.

5 Nie von null auf hundert

Wir Menschen leben nach der Uhr. Wenn Unterricht ist, dann starten wir pünktlich. Der Hund tickt anders. Er will erst schnüffeln, sich orientieren und vor allen Dingen auch die Muskeln durchbluten und den Kopf "frei" kriegen. Die besten Voraussetzungen dafür bieten Sie ihm, wenn Sie vor Start Ihrer Übungen ein paar hundert Meter mit ihm um die Wette laufen, ihm Streicheleinheiten gönnen und ihn so auf sich konzentrieren. Das steigert seine Lust auf "mehr", auch wenn das Mehr dann Übungen sind.

6 Lieber doppelt motiviert

Sie haben eigentlich keine Lust auf Training und Übungen? Dann lassen Sie’s. Ihre schlechte Laune überträgt sich automatisch auf den Hund, der Ihr Mienenspiel und Ihre Körpersprache richtig deutet. Außerdem sind Sie ungeduldiger, wenn Sie nur aus Pflichtgefühl mit dem Hund arbeiten. Das Gleiche gilt übrigens, wenn Sie sich unwohl fühlen. Nur wenn beide, Sie und der Hund, motiviert sind, klappt’s auch mit den Übungen.

7 Das Ganze mal rückwärts

Das gilt vor allem bei eintönigen Gehorsamsübungen. Bringen Sie Abwechslung in die "Sitz"-, "Platz"-, "Bleib"- und "Hier"-Übungen. Den Hund aus dem Laufen ins "Sitz", dann wieder ins "Steh" oder "Platz" zu bringen, ihn aus dem "Platz" ins "Sitz" gehen zu lassen, aus dem schnellen Lauf in ein gemächliches "Bei Fuß" zu rufen, fordert ihn geistig und verhindert, dass er die 08/15-Übungen gelangweilt und immer schnodderiger ausführt. Kehren Sie ruhig die gewohnte Routine um. Wechseln Sie ab!

 

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