Nachwuchs bei Meerschweinchen

Die Zucht von Meerschweinchen muss im Vorfeld gut überlegt sein. Denn ungeplanter Nachwuchs bei Meerschweinchen ist nicht im Sinne der Tiere. Lesen Sie hier, was Sie rund um die Zucht von Meerschweinchen wissen sollten und wann Sie diese Idee besser wieder verwerfen.

Nachwuchs bei Meerschweinchen ist mit viel Verantwortung verbunden und muss gut überlegt sein.
Nachwuchs bei Meerschweinchen ist mit viel Verantwortung verbunden und muss gut überlegt sein.© Joline-stock.adobe.com

Die Zucht von Meerschweinchen ist mit viel Verantwortung verbunden. Bevor Sie zwei Meerschweinchen miteinander verpaaren, sollten Sie sich deshalb umfassend über die Zucht und Aufzucht der Nager informieren und sich genetisches Grundwissen zulegen. Außerdem sollten Sie erst überprüfen, ob Sie als Züchter überhaupt geeignet sind.

Sie müssen als Züchter schon vor einer Verpaarung Sorge tragen, dass der Nachwuchs tiergerecht untergebracht wird. Entweder Sie haben genug Platz, um die Jungtiere selbst behalten zu können oder finden Abnehmer, die ihnen ein tiergerechtes Zuhause bieten können. Erfüllen Sie diese Bedingungen nicht, sollten Sie dringend von einer Zucht absehen, selbst wenn Sie nur eine einmalige Verpaarung beabsichtigen, da dies das Wohl der Tiere gefährdet.

Die Paarung, Trächtigkeit und Geburt von Meerschweinchen

Paarungsverhalten der Meerschweinchen:

Für eine Vermehrung bei Ihren Meerschweinchen benötigen Sie ein gesundes Zuchtpaar im richtigen Alter. Weibliche Meerschweinchen sind mit etwa sechs Wochen geschlechtsreif und mit etwa vier bis sechs Monaten zuchtreif.Ein Weibchen darf bei der Verpaarung nicht zu jung, aber auch nicht zu alt sein, also nicht älter als acht bis zwölf Monate.Ansonsten kann es zu Geburtsproblemen kommen. Männchen werden mit sechs bis acht Wochen geschlechtsreif, sollten aber erst ab einem Alter von etwa vier bis sechs Monaten zur Zucht eingesetzt werden. Nach der Geburt und Aufzucht eines Wurfes ist es sinnvoll, den Muttertieren eine Zuchtpause von bis zu einem halben Jahr zu gewähren.

Bei der Balz umwirbt das Männchen sein Weibchen unterlautem Gurren und Wiegen mit den Hüften (sog. "Rumba"). Der Bock beschnüffelt seine Partnerin und bespritzt sie mit Urin. Das paarungsbereite Weibchen hebt sein Hinterteil und lässt sich (wiederholt) decken. Nach erfolgreicher Paarung verschließt ein wachsartiger, weißer Deckpfropfen die Vagina und verhindert damit, dass das Sperma wieder ausfließt.

Trächtigkeit bei Meerschweinchen:

Während der Trächtigkeit haben die Weibchen einen erhöhten Bedarf an Eiweiß, der über das Futter abgedeckt werden muss. Nach einer Trächtigkeitsdauer von durchschnittlich 68 Tagen werden ein bis sieben Jungtiere geboren.

Geburt von Meerschweinchen:

Die Geburt findet meistens in den frühen Morgenstunden oder nachts statt und dauert etwa eine halbe bis eine Stunde. Hierbei nimmt das Weibchen eine hockende Stellung ein, presst die Jungen heraus und hilft mit den Zähnen nach.Bei noch unerfahrenen Müttern besteht eine erhöhte Gefahr von Komplikationen, wie zum Beispiel, dass das Junge im Geburtskanal stecken bleibt. Daher sollte der Halter bei der Geburt möglichst anwesend seinund ggf. helfend einschreiten.

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Meerschweinchen bekommen zwischen ein und sieben Jungetiere. © Amaury-stock.adobe.com​

Aufzucht des Nachwuchses bei Meerschweinchen

Nach der Geburt leckt die Mutter ihre Babys trocken und säugt sie. Als Nestflüchter werden Meerschweinchen komplett behaart und mit bleibenden Zähnen geboren. Sie können bereits sehen und hören und wiegen etwa 60  bis 80 g. Obwohl Meerschweinchen nur zwei Zitzen haben, können sie problemlos bis zu sechs Junge aufziehen. Neben der Muttermilch nehmen die Tiere schon nach wenigen Stunden oder Tagenfeste Nahrung wieHeu und Trockenfutter auf. Dennoch sind die Muttermilch und der Kontakt zur Mutter wichtig für die Entwicklung der Tiere.

Von der Mutter und anderen Gruppenmitgliedern lernen die Nager ein gesundes Sozialverhalten. Es ist übrigens auch möglich, mehrere Mütter mit gleichaltrigen Jungtieren zusammen zu halten. Die Weibchen vertragen sich in der Regel gut und ziehen ihre Würfe sogar gemeinsam auf. Die Jungen sollten mindestens drei bis vier Wochen (so lange wie möglich) bei der Mutter bleiben. Die männlichen Nachkommen müssen dann allerdings von der Mutter und den Wurfschwestern getrennt werden, damit die Tiere sich nicht unkontrolliert vermehren.

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