Maikätzchen: Wirklich besser als Herbstkatzen?

Maikätzchen haben den Ruf, robuster zu sein, als Herbstkatzen. Ist wirklich etwas dran an diesem Mythos?

Kätzchen sitzt im Frühling auf einer Wiese und ist umringt von blühendem Löwenzahn.
Katzen, die im Frühling geboren sind, gelten als gesünder.© stock.adobe.com/Melashacat

Maikätzchen sind Kätzchen, die im Frühling geboren sind. Man sagt Ihnen nach, dass sie gesünder und robuster seien, als Kätzchen, die im Herbst zur Welt kommen. Doch stimmt das wirklich? Wir klären auf!

Inhaltsbeschreibung:

Was ist ein Maikätzchen?

Als Maikätzchen werden alle Kätzchen bezeichnet, die in den Frühlingsmonaten auf die Welt kommen. Ob das Kätzchen nun im April, Mai oder Juni geboren ist, ist dabei nicht ausschlaggebend.

Wann werden Kätzchen geboren?

Katzen sind in der Regel ab einem Alter von sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Katze paarungsbereit und die sogenannte Rolligkeit setzt zum ersten Mal ein. Bei einer freilaufenden, unkastrierten Katze kann die Rolligkeit etwa zwischen Februar und September zwei Mal, in manchen Fällen sogar drei Mal im Jahr auftreten. Wird die Katze während der Rolligkeit von einem Kater gedeckt und sie wird trächtig, erfolgt nach einer Trächtigkeit von etwa 9 Wochen, schließlich die Geburt der Katzen

Demnach werden die meisten Kätzchen im Frühling oder Herbst geboren. Doch auch die Sommer- und Wintermonate sind mögliche Geburtszeitpunkte für Kätzchen.

Was ist so besonders an Maikätzchen?

Maikätzchen gelten als besonders gesund und robust. Dieser Mythos basiert auf einer alten Bauernweisheit und stammt aus einer Zeit, in der Katzen auf Bauernhöfen zur Mäusejagd eingesetzt wurden und als reine Freigänger weitestgehend sich selbst überlassen waren. In diesen Fällen hatten Kätzchen, die im Frühling geboren wurden, bessere Überlebenschancen. Denn die Tage waren wärmer und das Nahrungsangebot größer. Die Katzenmutter von Frühjahrskätzchen hatte es einfacher, ihre Kätzchen ohne menschliche Hilfe aufzuziehen, als Katzenmütter, die ihre Kätzchen im Herbst oder Winter versorgen mussten.  Demnach konnten die Frühlingskätzchen besser zu gesunden, widerstandsfähigen und kräftigen Katzen heranwachsen.

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Herbstkatzen taugen nichts – stimmt das?

Leider hält sich das Mythos Maikätzchen hartnäckig und es gibt immer noch den Irrglauben, dass Herbstkatzen nichts taugen. Doch was früher vielleicht zugetroffen hat, entspricht heute nicht mehr der Realität. 

Denn die Katzenhaltung hat sich geändert. Die meisten Hauskatzen haben heutzutage eine feste Bleibe und sind gelegentlich auch draußen unterwegs oder sind sogar reine Wohnungskatzen, die von ihren Menschen gepflegt und gefüttert werden. 

Auch auf vielen Bauernhöfen sind Katzen nicht mehr sich selbst überlassen, sondern werden vom Menschen zugefüttert und dürfen ins Warme. Daher werden auch aus Herbstkätzchen gesunde und robuste Tiere.

Der Mythos Herbstkätzchen, der besagt, dass Im Herbst geborene Kätzchen anfälliger und kränklicher seien als Frühjahrskätzchen, trifft allenfalls auf Streuner zu, die ganz ohne menschliche Betreuung aufwachsen. 

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Mythos Maikätzchen: Sind Frühlingskatzen wirklich besser als Herbstkatzen?

Frühlingskatzen sind nicht grundsätzlich besser als Herbstkatzen. Katzen, die in menschlicher Obhut sind, wachsen in der Regel zu gesunden Tieren auf – egal ob im Frühling oder Herbst geboren. Denn ausschlaggebend für eine gesunde Entwicklung von Haus- und Wohnungskatzen ist nicht der Zeitpunkt der Geburt, sondern vielmehr die Qualität der Haltung durch den Menschen.

Ob die Katze im Frühling oder Herbst zur Welt gekommen ist, spielt bei Haus- und Wohnungskatzen keine Rolle für eine gesunde Entwicklung und ein langes Leben. 

Bei wildlebenden Streunern verhält sich das leider anders. Denn ohne jegliche Hilfe von Menschen, sind die Überlebenschancen von Katzen, die zu einer Jahreszeit zur Welt kommen, in der es sehr kalt ist und das Nahrungsangebot wesentlich geringer, kleiner. Zudem haben sie es schwerer, sich unter diesen widrigen Bedingungen zu gesunden Katzen zu entwickeln und sind häufig von Krankheiten geplagt.

Katze anschaffen: Maikätzchen oder Herbstkatze?

Wenn Sie sich dafür entschieden haben, sich eine Katze anzuschaffen, spielt bei der Auswahl des Tieres keine Rolle, ob das Kätzchen im Frühling oder im Herbst geboren ist. 

Stattdessen sollten Sie darauf achten, dass Sie die Katze von einem verantwortungsvollen Züchter holen und das Kätzchen von gesunden Elterntieren stammt. 

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Nehmen Sie unbedingt Abstand von Angeboten aus dem Internet, denn dort locken Katzenvermehrer mit billigen Offerten. Das Risiko, dass Sie eine kranke Katze bekommen, ist groß.

Auch wenn Sie eine Katze vom Bauernhof holen, sollten Sie darauf achten, dass auf dem Hof mit den Katzen verantwortungsvoll umgegangen wird und keine unkontrollierte Vermehrung und Vernachlässigung stattfindet.

Schauen Sie doch auch im örtlichen Tierheim vorbei. Dort warten viele Katzen auf ein neues liebevolles Zuhause. Sollten Sie eine Katze aus dem Tierheim holen, dann erfragen Sie unbedingt die Vorgeschichte und Krankheitsgeschichte der Katze.

Haben Sie schließlich ein Kätzchen gefunden, dass Sie adoptieren möchten, sollten Sie sich jetzt auch Gedanken über die Erstausstattung für Jungkatzen machen. Denn eine artgerechte Haltung ist das A und O, damit Ihr Kätzchen gesund aufwachsen und sich gut entwickeln kann.

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Über die Autorin

Elvina Oeß

Content Managerin

Elvina Oeß ist seit 2018 als Content-Managerin bei Ein Herz für Tiere tätig. Von klein auf liebt sie Tiere. Ihre große Leidenschaft gilt ihrer Katze. Seit Elvina das kranke Kätzchen adoptiert und gesund gepflegt hat, steht sie im Mittelpunkt der Familie. Die Katze ist mit ihren 18 Jahren schon ein Senior. Sie fit und gesund zu halten, liegt Elvina sehr am Herzen. Mit informativen Inhalten und Produktempfehlungen anderen Tierbesitzern in ihrem Alltag mit Tieren zu helfen, ist ihr ein großes Anliegen. Elvina steht für respektvollen Umgang mit Tier und Natur.


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