Wandern mit Hund im tschechischen Riesengebirge

Wandern im Riesengebirge, getestet von Familie Wesemeier und den Norfolk-Terriern Lucy und Leroy.

Wandern mit Hund im Riesengebirge
Im tschechischen Riesengebirge kann man einen super Urlaub verleben.© Photo by Viktor Hanacek/picjumbo.com

Urlaub in der Tschechischen Republik

Nachdem wir mit unseren beiden Norfolk-Terriern Leroy und Lucy bereits tolle Wandertouren im Oberallgäu, im Schwarzwald und in Norwegen unternommen haben, entschieden wir uns diesmal für Ostböhmen, genauer für das tschechische Riesengebirge, noch genauer für die Bergbaude (= Almgasthof) "Chata Zákouti" in Vitkovice nahe Vrchlabyi.

Unser Quartier buchten wir aufgrund einer Zeitungsanzeige in der Lokalpresse bereits vorab. Dies wäre in diesem kinder- und hundefreundlichen Land, in dem fast jeder Einwohner ein wenig Deutsch spricht, jedoch nicht notwendig gewesen. Ob in gehobenen Hotels, in Pensionen oder in Berggasthöfen ... sogar in der hochsommerlichen Hauptsaison, im Juli/August, hätten wir überall noch Quartier beziehen können, und das zu sagenhaft günstigen Preisen. Allerdings ist für den Hund stets ein kleiner Aufpreis zu bezahlen.

Viele Vermieter besitzen eigene, zum Teil recht große Hunde, die aber aus Rücksicht auf die Urlauber weggesperrt werden. Ansonsten haben die einheimischen Hunde viel Freiheit. Sie laufen in den Dörfern herum, sind aber alle so gut sozialisiert, dass wir keine Angst um unsere beiden kleinen Raubärte haben mussten.

Wer übrigens seinen Winterurlaub hier in diesem bekannten Wintersportgebiet verbringen möchte, vor allem die Zeit um Weihnachten/Silvester, der sollte lange vorher reservieren. Die Silvester-Feier soll in der Chata Zákouti, in der wir wohnten, ganz besonders schön sein, sagten uns andere Gäste; es gibt auch einen hauseigenen Skilift.

Die Kalorien abwandern

Während unseres 14-tägigen Aufenthalts in der Heimat von Rübezahl waren wir sehr aktiv. Das mussten wir auch, denn die gute tschechische Küche und das ausgezeichnete Bier wollten abgewandert werden. So unternahmen wir mit Lucy und Leroy täglich Wanderungen von 16 km. Man kann sich natürlich auch kürzere Strecken aussuchen. Die Wege sind bestens beschildert. Herrchen trug den Rucksack, in dem sich Wasser und Zwischenmahlzeiten für die Hunde, ein Erste-Hilfe-Set und Regenjacken befanden, die wir dringend benötigten, denn das Wetter im Riesengebirge kann plötzlich umschlagen.

Obwohl wir Halbpension buchten und jeden Abend von der Hüttenwirtin mit einem leckeren Menü verwöhnt wurden, konnten wir es uns hin und wieder nicht verkneifen, zur Mittagspause einzukehren. Manchmal wurden die Hunde dabei für ihr gutes Benehmen vom Hüttenwirt mit Würstchen verwöhnt. Das Hunde-Wasser brauchten wir kaum, da sie sich in der Labe (in der kleinen weißen Elbe, die dort entspringt) oder in unzähligen Bächen erfrischen konnten.

Ein Muss für Urlauber im Riesengebirge ist das Erklimmen der Schneekoppe (= Snezka, 1602 m hoch). Für den fast 3-stündigen Aufstieg wird man mit einer herrlichen Rundumsicht belohnt, bei guten Witterungsverhältnissen, versteht sich. Es gibt auch die Möglichkeit, mit dem Sessellift hinaufzufahren. Da sich an der Talstation aber Menschenmengen aus vielen Bussen ansammeln, muss man mit einer Wartezeit von bis zu 4 Stunden rechnen. In dieser Zeit steigt jeder wanderfreudige Hundebesitzer und jeder gesunde Hund leicht den bequemen, nur teilweise mal steilen Weg zu Fuß hinauf. Wir waren überrascht, was unsere putzigen Hunde-Kerlchen an Ausdauer und guter Belastbarkeit mitbrachten.

Rücksichtsvoll und rustikal

Nach Budweiser Bier und Wiener Würstchen hatten wir neue Kräfte für den Abstieg, bei dem uns viele Kinder begegneten, die alle unsere Hunde streicheln wollten. Für Lucy, die dank ihrem Züchter auf Kinder entsprechend geprägt wurde, war’s ein Vergnügen; unser zurückhaltender Leroy nahm es geduldig hin, fand es aber nicht so toll, von 20 Kinderhänden gleichzeitig getätschelt zu werden und die entsprechende Lautstärke zu ertragen. Da spiegelt sich doch die gute Erziehungsarbeit auf dem Hundeplatz wider.

Die anstrengende Wandertour bei recht hohen Temperaturen war für uns alle eine tolle Leistung. Für den Abend waren nur noch Duschen und Ausruhen angesagt. Doch unsere Vermieter organisierten ein Lagerfeuer mit Grillparty und netten Leuten – und wer kann dazu schon nein sagen. Übrigens: Hundert Meter von unserer Baude entfernt befand sich ein Reiterhof. Die täglichen Begegnungen mit den Pferden ließen Leroy und Lucy kalt; aber auch die Reiter waren uns gegenüber sehr rücksichtsvoll.

Wem mitunter wechselhaftes Wetter nichts ausmacht, wer rustikales Ambiente, freundliche Menschen, eine deftige Küche und eine herrliche Natur mag, der kann im tschechischen Riesengebirge einen super Urlaub verleben.

Weitere Info

Tschechische Zentrale für Tourismus

Karl-Liebknecht-Str. 34

10178 Berlin

Tel. 030 2044770

www.czech-tourist.de

(Wesemeier)

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